Wie heute in der TZ berichtet, hat die SPD in der Sitzung des Ortsbeirats Innenstadt einen Antrag gestellt, wonach der Magistrat die Einführung einer Sanduhr zum kostenlosen Kurzzeitparken in der Innenstadt prüfen möge. Hierzu gab es in der Tat eine lebhafte Diskussion, bei der aber – anders als im Pressebericht dargestellt – die Notwendigkeit eines Kurzzeitparkens keineswegs unstrittig war.
Als Ortsbeiratsmitglied der BLB habe ich darauf hingewiesen, dass die Forderung in Widerspruch zum Regiebuch ISEK 2030 steht. Hier wird auf S. 106 der Kurstatus und die gute Luftqualität und in diesem Zusammenhang „die Reduktion von straßenbegleitendem Parken“ angesprochen. Auf S. 150 werden Ausführungen zu einem zu erarbeitenden Parkraumkonzept gemacht. Darin soll u.a. „die Bepreisung deutlicher zugunsten der Parkhäuser ausfallen. Für Bad Homburg empfiehlt sich … im öffentlichen Straßenraum … eine Gebühr von 2 €/Stunde. Gleichzeitig sollte das Angebot verknappt werden …“ Nach alledem sollen das Parken an der Straße reduziert und die Gebühren massiv verteuert werden.
Ein kostenloses Kurzzeitparken von 10 bis 15 Minuten ist hiermit nicht in Einklang zu bringen. Gerade ein 15- bis 10minütiger Umlauf bei den Straßenparkplätzen bringt mehr PKW-Verkehr und damit mehr Luftverschmutzung mit sich. In etlichen Innenstadt-Parkhäusern in unmittelbarer Nähe zur Louisenstraße, z.B. Schloßgarage, Parkhäuser Kurhaus, Karstadt und Rathaus, kann man die erste halbe Stunde für 0,50 € parken. Auch wenn sicher manche Kunden am liebsten direkt vor die Ladentheke fahren würden, gibt es keine Notwendigkeit hierfür.
Dass ein 10- oder 15minütiges Kurzzeitparken für die Geschäftsinhaber vorteilhaft sein sollte, erscheint zweifelhaft. Ein Kunde, der nur diese kurze Zeitspanne nutzen will, dürfte nicht gerade viel einkaufen. Interessanter für die Geschäftswelt dürften Kunden sein, die sich mindestens 1-2 Stunden Zeit nehmen und dafür beispielsweise für durchaus günstige € 1,50 (für die ersten 120 Min.) in o.g. Parkhäuser fahren.
Dr. Cornelia Haschtmann
Ortsbeiratsmitglied der BLB