Wenn Büsche, Hecken und Bäume weichen müssen

In den letzten Tagen wurde auf zahlreichen bislang wild-bewachsenen Weiden im Oberen Kirdorfer Feld, am unteren Teil des Rotlaufwegs, großflächig der Bewuchs mit Hecken, Sträuchern und Bäumen entfernt. Es bietet sich ein trauriger Anblick. Hier musste wertvoller Lebensraum für Kleintiere, Insekten und Vögel weichen, damit an dieser Stelle demnächst (an einigen Tagen) Pferde des Reiterhofs Fichtenhofs weiden dürfen.

Wir bei der BLB fragen uns zu Recht, wie es dazu kommen konnte, dass in diesem Landschaftsschutz und Naturschutz Gebiet überhaupt Pferdekoppeln eingerichtet werden können, denn eine solche Nutzung ist an so einer wertvollen, empfindlichen Stelle an sich nicht gestattet.

Nun hat aber der Reiterhof bei einem Widerspruch einer Anordnung der Oberen Naturschutz Behörde recht bekommen. Dies jedoch einzig aus formalen Gründen: Weil die Baubehörde eine Bauvoranfrage zur Errichtung von solchen Pferdekoppeln zugestimmt hatte. Dass dies auf Anweisung von Oberbürgermeister A. Hetjes geschehen ist, kann man wohl nicht beweisen. Es ist aber bekannt, dass die Besitzerin des Fichtenhofs CDU Mitglied ist und im OB Wahlkampf 2015 Hetjes unterstützt hat.

Ein Schelm, der Böses dabei denkt?

Die BLB weist unmißverständlich darauf hin, dass wir den Pferden Auslauf gönnen und Pferde genauso wertschätzen und lieben wie Kleintiere, Vogel und Insekten. Nur ist der Bestand von Kleintieren und Vögeln bedroht und stark rückläufig. Die für uns so wichtigen Bienen und Hummeln und andere Insekten gelten als bedroht und es gibt immer weniger Lebensraum für sie. Der Fortbestand der Menschheit hängt letztlich auch davon ob, ob es uns gelingt, den Fortbestand dieser Lebewesen zu sichern. Daher spricht gerade an dieser Stelle Vieles für die bedrohten Insekten und andere Tierarten. Dies beweisen auch unterschiedliche Beiträge:

Das Insektensterben bedroht unsere Lebensgrundlagen [Quelle: sueddeutsche.de]
Nicht nur in Deutschland sterben die Insekten. Am Ende wird das auch die Menschen massiv treffen

Expertenstreit – Wie zählt man Insekten richtig? [Quelle: welt.de]
Berechtigte Kritik an der Studie zum Insektensterben

Maikäfer flieg! [Quelle: zeit.de]
Die Tiere sterben. Auch wenn wir ökologischen Aktivisten gerne Katastrophenmalerei vorwerfen: Es sind die Apokalypse und der moralische Zeigefinger, die uns aufrütteln

Die Stadt ist nun dringend aufgefordert, den einstimmig im Stadtparlament beschlossenen Antrag der BLB umzusetzen, Bienen und Schmetterlinge durch insekten-schonende Mähzeiten zu retten und andere die Insektenpopulation fördernde Maßnahmen umzusetzen (Blühwiesen, Weg- und Wiesenränder, Pestizid-Verbote, Aufklärungsmaßnahmen).

Herzliche Grüße,
Armin Johnert

BLB Fraktionsvorsitzender