Viele offene Fragen rund um den Wasserturm

.Der Magistrat hat in der Sitzungspause vor und nach den Kommunalwahlen den Wasserturm für 2,85 Millionen € gekauft. Eine Tageszeitung berichtete aus einer Pressemitteilung der Stadt dazu, ‚es handele sich um einen strategischen Kauf und dies sei gut angelegtes Geld‘.

Aus Sicht des Fraktionsvorsitzenden der BLB bleiben aber viele offene Fragen:

„Zum Einen gibt es für den Turm als solchen keinerlei Nutzungskonzept. Es muss schon erlaubt sein zu fragen, was man denn mit dem Turm anfangen möchte, wenn schon der reine Kauf 2,85 Millionen plus 3,5% Maklergebühren plus Nebenerwerbskosten gekostet hat. Zumal der Turm ja stark sanierungsbedürftig ist“.

Deshalb bringt die BLB in die Stadtverordnetensitzung am 24.6.2021 einen entsprechenden Antrag ein, der den Magistrat beauftragen möchte, ein Nutzungskonzept für den Wasserturm zu erstellen.

„Denn, wenn es nur um die Zuwegung zu Gleisen ginge, wäre ja ausreichend gewesen, diese Wege zu erwerben.“

Ansonsten profitiert ja nur der Besitzer des Entertainment Center (Grundstücks) vom Kauf der Stadt.

„Bei der BLB kann man sich jedenfalls durchaus vorstellen, dass rund um dem Turm mit Anlaufpunkt Turm zum Beispiel ein Chill Platz für Jugendliche entstehen könne. Das passt doch gut zu Kino und Club. Nirgends in der Stadt würde das besser passen, nirgendwo wäre dieser Treffpunkt besser angebunden“,

so Johnert zu den Vorstellungen der BLB.

„In den Ausführungen der Stadt hieße es, ‚dass eine öffentliche Nutzung schwierig umsetzbar ist‘. Aber nicht unmöglich. Es wäre interessant zu erfahren, was denn getan werden muss, damit das Gebäude überhaupt irgend einen Nutzen erfahren kann. Man könne, ja sollte, das doch einmal prüfen, denn alles sei besser, als ein 3 Millionen € Steuergelder finanzierter Leerstand,“

so Johnert weiter.

Was die BLB stutzig macht und auch verärgert ist, dass dieses Immobiliengeschäft mit einer Sondererlaubnis, die die Stadtverordneten dem Magistrat für die sitzungsfreie Zeit geben hat, getätigt wurde.

„Da steht dieser Wasserturm jahrelang herum. Niemand interessiert sich dafür. Ist quasi nicht nutzbar und müsste von einem potentiellen Käufer mit sehr hohem finanziellen Aufwand saniert werden – und dann taucht der „plötzlich und zufällig“ in den Angeboten eines Bad Homburger Maklers auf – und das just in der kurzen Parlamentspause von 8 Wochen. Alles „wunderbar“ am Parlament und den Stadtverordneten vorbei.

Da ist doch etwas faul“,

meint Johnert.

„Zumal besagter Makler mal ganz nebenbei der Bruder eines sehr hoch angesiedelten Rathaus-Mitarbeiters aus dem Umfeld des Oberbürgermeisters ist. Das Ganze erscheint uns unseriös. Der Preis zu hoch – und dieses Verfahren, wie auch immer es zustande gekommen ist, hat den Preis sicher in die Höhe getrieben. Da hat die Stadt einerseits angeblich kein Geld, um im Gustavsgarten eine Krippe zu bauen. Aber allein die Maklercourtage für diesen – aus Sicht der BLB – fragwürdigen Deal hat fast 100.000€ betragen.“

Es sei nun wichtig, dass man sich im Rathaus kräftig Gedanken macht, wie man das historische Gebäude nutzen könne und dass die Sanierung des denkmalgeschützten Wasserturms in den nächsten Haushalt eingestellt werde.

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