Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte für die BLB hier abschließend feststellen, dass für uns nicht erkennbar ist, dass eine personelle Eingliederung des Geschäftsführers einer städtischen GmbH in die Stadtverwaltung ein üblicher oder gar empfehlenswerter Weg ist.
Im Gegenteil, ob es die ABG ist, die FES, die Frankfurter Tourismus Gesellschaft und aus unserer Recherche das Gros der städtischen GmbHs im Rhein-Main-Gebiet. Sie alle haben Geschäftsführer, die NICHT in den Magistrat integriert sind, bzw. die nicht städtische Angestellte sind.
Ihre immer wieder vorgetragenen Argumente, das Regierungspräsidium würde eine solche Eingliederung fordern, lassen sich nicht belegen. Im Gegenteil: Sie sind entkräftet.
Wenn man also wirklich Interesse gehabt hätte, zu einer praktikablen Lösung der Problematik zu kommen, hätte es aus Sicht der BLB ausgereicht, sich mit der einen oder anderen Nachbarkommune kurzzuschließen, und diese zu fragen: Wie macht ihr das eigentlich?
Offensichtlich hatte man daran aber kein Interesse. Wir bei der BLB beurteilen den ganzen Vorgang daher so, dass wir der Meinung sind, die führenden Köpfe in Bad Homburg um OB Alexander Hetjes, wollten Kurdirektor Wolter mit aller macht loswerden. Warum, darüber wird’s viel spekuliert? Vielleicht wird das erst die Zeit klären… Ich möchte jetzt hier jedenfalls nicht wieder über Gehälter reden, denn davon stand schon viel zu viel in der Presse. Es wurde dort leider zu wenig über Leistung geschrieben. Z.B, dass die Leistungen des Kurdirektors enorm sind und die Stadt in den letzten Jahren richtig vorangebracht haben!
Und wenn die Neider von Herrn Wolter, schon seine Leistungen totschweigen, so es ist umso erstaunlicher, dass diese Neid-Debatte von jenen angetrieben, ja initiiert wurde, deren Parteifreunde in Berlin gerade 98 neue Stellen für ein überflüssiges Heimatministerium geschaffen haben.
Oder von einem Abgeordneten dieses Parlaments, der seit über 35 Jahren eine Pension von der Stadt enthält und der Stadt schon Millionen gekostet hat.
Die Frage, die sich zu stellen lohnt ist doch: Spart man jetzt also tatsächlich Geld, in dem man den – aus Sicht der BLB – wohl fleißigsten Schaffer in dieser Stadt entlässt? Oder wäre es nicht sinnreich, wenn die Verträge so sind, wie sie sind, diesen kreativen und fleißigen Machen für das Geld, dass im ohnehin zusteht, weiter schaffen zu lassen? Die Arbeit, macht sich ja nicht von selbst und irgendjemand wird die Lücke, die Herr Wolter hinterlässt, ausfüllen müssen. Wer auch immer das machen soll. Es wird nicht zum Nulltarif sein!
Steht am Ende ihrer abscheulichen Neiddebatte, die teilweise Züge von Rufmord angenommen hat, also ein für die Stadt noch teurerer Deal? Legen wir am Ende also drauf und müssen zudem noch den Verlust der Arbeitskraft eines der besten und kreativsten Köpfe der Stadt beklagen?
Ich weiß, dass sowohl Herr Wolter als auch der Oberbürgermeister Bayern München Fans sind.
Deshalb sage ich mal im Fußball-Jargon: Macht es aus Sicht des FC Bayern wirklich Sinn, einen Ribery zu entlassen, um für ihn dann Ersatz bei Kickers Offenbach zu holen?
Unsere große Sorge ist nämlich, dass Bad Homburg durch die Entlassung des Kurdirektors absteigen wird. Und zwar in Dritte Liga. Eine Stadt ist nämlich immer nur so gut, wie ihre führenden Köpfe.
Und wie soll man sich das zukünftig vorstellen? Auch mit dem Verwaltungsrat? Die Kur und Kongress GmbH wird dann doch zukünftig eher zu stark beherrscht werden (OK, Herr Krug hätte daran seine Freude). Und der Verwaltungsrat? Ein Papiertiger. Ein zahnloser Papiertiger auch der neue Direktor? Keine guten Aussichten für die Stadt
Aus Sicht der BLB fasse ich daher zusammen:
Die Entlassung von Herrn Wolter ist aus unserer Sicht ein großer Fehler und absolut nicht stichhaltig begründet.
Der letzte Freitag, der Tag der an dem der Verwaltungsrat die Kündigung von Herrn Wolter beschlossen hat, war kein guter Tag für Bad Homburg.
Armin Johnert, Fraktionsvorsitzender BLB.