Bad Homburg, 8. September 2025
Am vergangenen Freitag, 5. September 2025, lud die Bürgerliste Bad Homburg (BLB) zu einem offenen Meinungsaustausch über die Zukunft des Kurhauses ein. Rund 25 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung in das Kurhaus, wo sie gemeinsam mit Vertretern der BLB unter der Leitung des Fraktionsvorsitzenden Armin Johnert eine lebhafte und intensive Diskussion führten, die fast zwei Stunden andauerte.
Hintergrund und aktuelle Entwicklungen
Zu Beginn stellte Armin Johnert den aktuellen Stand dar: Noch ist nicht entschieden, ob das Kurhaus abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird, in den die Spielbank einziehen soll. Zwar habe das Stadtparlament einen Prüfantrag mit diesem Ziel beschlossen, jedoch seien zahlreiche Fragen noch offen.
„Die endgültige Entscheidung fällt erst, wenn alle Prüfungen abgeschlossen sind“
, betonte Johnert.
Erneut kritisierte er, dass eine frühzeitige Bürgerbefragung nicht durchgeführt wurde, obwohl die BLB dies beantragt hatte.
„Entscheidend ist, ob eine Mehrheit der Bürger den geplanten Neubau mit Spielbank-Umzug wirklich will“,
so Johnert. Da FDP und Grüne den Prüfantrag von CDU und SPD unterstützten, gewinne die Kommunalwahl am 15. März 2026 zusätzliche Bedeutung:
„Nur eine starke BLB kann dieses milliardenschwere Projekt noch stoppen.“
Kritikpunkte der BLB
Die BLB-Vorsitzende und ehemalige Kulturdezernentin Beate Fleige sowie Armin Johnert legten dar, warum sich die BLB gegen den Spielbank-Umzug ausspricht:
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Fragwürdige Finanzierung: Die geplante Finanzierung über zusätzliche Spielbankerlöse sei auf 50 Jahre ausgelegt und höchst unsicher. Unter Einbeziehung von Zins und Tilgung müsse mit Gesamtkosten von rund 450 Millionen Euro gerechnet werden – eine enorme Belastung für die Stadt.
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Historischer Standort: Die Spielbank habe ihren Platz im Kurpark und solle dort bleiben.
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Keine Bereicherung für die Innenstadt: „Automaten-Spieler bereichern die Innenstadt nicht, sie wollen nur zocken“, so Fleige.
Stimmen der Bürgerinnen und Bürger
In der Diskussion meldeten sich viele Bürger kritisch zu Wort. Es wurden folgende Punkte hervorgehoben:
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Finanzielle Risiken: Sorgen über eine unverantwortliche Verschwendung städtischer Mittel.
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Städtebauliche Folgen: Befürchtung, dass Abriss und Neubau die Innenstadt nachhaltig beeinträchtigen könnten.
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Verkehrsbelastung: Unklare Auswirkungen auf den Verkehr, insbesondere durch zusätzlichen Autoverkehr.
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Zukunftsperspektiven: Vorschläge, die Bedürfnisse junger Menschen stärker in die Planung einzubeziehen.
Ein Bürger fasste die Stimmung zusammen:
„Wir dürfen die Zukunft Bad Homburgs nicht für 50 zusätzliche Spielautomaten aufs Spiel setzen.“
Fazit und Ausblick
Die Veranstaltung endete mit einem klaren Auftrag an die BLB, sich entschieden gegen die Neubaupläne zu stellen. Viele Teilnehmende forderten, die „noch schlafende Mehrheit der Bürger“ zu mobilisieren.
Armin Johnert und Beate Fleige bekräftigten:
„Wir werden nichts unversucht lassen und denken auch über einen Bürgerentscheid nach.“