Die CDU reagierte prompt erbost und schaltete damals, im Kommunal-Wahlkampf 2016, Anzeigen: „Mit der CDU wird es keine Bebauung unserer Grünzüge geben“.
So schnell können sich die Zeiten ändern: Nun soll das Kaltluft-Entstehungsgebiet angrenzend an die „Römischen Höfe“ (in Ober-Eschbach) bebaut werden. Das erfahren wir sei, eine Forderung der Bürger zum Stadtdialog ISEK 2030, oder wie immer das nun heißen mag.
Bei der BLB hat man an den Stadtdialog-Veranstaltungen einiges vernommen, so beispielsweise, dass die Stadt fahrradfreundlicher werden muss, aber niemand hat eine Bebauung des Kaltluft-Entstehungsgebietes in Ober-Eschbach (Angrenzend an die Römischen Höfe) gefordert.
„Aber, was soll schon dabei herauskommen, wenn man ein Stadtplanungs- und Architektenbüro mit einem sogenannten Stadtentwicklungskonzept betraut,
fragt BLB Fraktionschef Armin Johnert.
„Richtig: Neues Bauland“
Bei der BLB steht man nach wie vor zu dem, was man auch im Wahlprogramm 2015/16 beschlossen und veröffentlicht habe: Keine Versiegelung von Grünflächen und Grünzügen.
„Bad Homburg hat genug Brachen und somit bereits versiegelte Flächen, die man umwidmen kann. „Unserer Forderung, dass es bei diesen Umwidmungen verstärkt bezahlbarer Wohnraum entstehen soll, werde schon jetzt nicht ausreichend nachgekommen. Nur gut 1/5 der neu geplanten Wohnungen (Kreiskrankenhaus, Vickers, Südcampus) wird sogenannter „bezahlbarer und geförderter Wohnraum sein“
Bei den nun neu dazukommenden Flächen auf dem Kaltluftentstehungsgebiet wird es sicher wenig ‚bezahlbaren Wohnraum‚ geben.“ Es gehe den verantwortlichen Planern und der Stadt auch nicht darum, sondern es geht um finanziell lukrative Geschäfte:
„Es standen auf diesem Gebiet, das nun Bauland werden soll, im Kommunalwahlkampf 2016 Wahlkampfplakate der CDU. Man kann sich also denken, wer jetzt von den ISEK 2030 Plänen neben den zukünftigen Investor/en profitieren soll…“,
schreibt Johnert weiter.
„Wir bei der BLB lassen uns von niemanden den Mund verbieten – Es gehe hier schließlich um die Zukunft der Stadt und da darf man nicht wichtige Grünzüge und Kaltluft-Entstehungszonen versiegeln“.
„Wir sind nicht Eschborn oder Frankfurt. Wir sind BAD Homburg.“
In Punkto Stadtentwicklung gebe es immer ein vorherrschendes Dogma, dass dann wie ein Mantra gepredigt und immer und immer wieder wiederholt würde. Vor 15 Jahren war es der demographische Wandel. Da machte man sich Sorge, dass Bad Homburgs Einwohnerzahl unter die 50.000er Marke sinken würde und wollte entgegensteuern, in dem man die Stadt attraktiver machen wollte. Davon ist heute mal so gar nicht mehr die Rede.
Seit ein paar Jahren predigen die Planer und vor allem die diese beratenden Stadtentwickler, Bauformen und Projektentwickler. Es muss gebaut werden. Es wird unbegrenzten Zuzug ins Rhein-Main-Gebiet geben. Wir das aber in 10 – 15 Jahren noch so gelten? Oder wird das heute vorherrschende Dogma durch ein neues ersetzt werden? Platzt irgendwann die Bauboom-Blase?
Schon jetzt steuern intelligente Politiker um. So hat das Land Hessen ein Förderprogramm von 2 Milliarden € aufgelegt, um strukturschwache Regionen zu fördern. Solche Förderungen wird es verstärkt geben. Sie sind sinnvoll, denn sie sorgen dafür, dass in den Regionen, aus denen die Menschen jetzt wegziehen (wollen), Arbeitsplätze, Wohnungen und Infrastruktur erhalten bleibt, ja entstehen.
Wenn Bad Homburg erst einmal die Wohngebiete entwickelt, die in Planung sind und einige sinnvolle Nachverdichtungen vornimmt, habe man für die nächsten 15 Jahre genug zu tun. Die Stärken der Stadt aber seien die Grünflächen und Grünzüge und Parks. Diese gelte es zu erhalten und somit den einzigartigen Charakter als Stadt im Grünen.
gez. Armin Johnert [BLB]