Bei der BLB ist man zwar enttäuscht, dass die Mehrheit der Stadtverordneten und der hauptamtliche Magistrat die Pläne für ein Kino in Bad Homburg nun zum zweiten Mal seit dem Amtsantritt von OB Hetjes zum Scheitern gebracht haben, aber man stecke den Kopf nicht in den Sand – ganz im Gegenteil.
Die BLB kommt nach dem Scheitern von Plänen für ein Kino, Jugendclub sowie Stadtwerke und Parkhaus mit eigenen Vorschlägen zur Stadtentwicklung. Diese umfassen im Wesentlichen vier Säulen:
- Kurhaus
- Kino
- Kongress
- Den im ISEK2030 versprochenen ‚Freiraum für die Jugend‘.
Die BLB spricht sich klar gegen Abriss und Neubau des Kurhauses aus. Die empfindliche Louisenstrasse, die vorhandenen Probleme des Einzelhandels und der Gastronomie in der Innenstadt würden aus Sicht der BLB eine mehrjährige Phase von Abriss, Lärm, Schmutz und Bauarbeiten dort im Herzen der Stadt nicht verkraften. Neben einem neuen „Elefantenklo“ bei Problemen mit Investor und oder Baufirmen, wie sie in Bad Homburg und nicht nur hier Usus seien, drohten Handel und Gewerbe der Exitus durch Wegbleiben der Besucher und Kunden.
Das Kurhaus solle saniert und umgebaut werden.
„Wer Ideen brauche, wie man das machen könne, solle gegenüber auf das prächtig umgebaute und sanierte ehemalige Postgebäude schauen,“
schreibt BLB Fraktionschef Armin Johnert. Im Kurhaus solle man weiterhin auf einen ansprechenden Mix aus Kultur, Gastronomie und Einrichtungen der Kur (Theater, Info und Ticketverkauf) setzen.
„Hier sei einen Menge Luft nach oben. Warum nicht das Bel Air mit einer trendigen Lounge auf dem Kurhaus-Dach aufwerten?“
Außerdem fände die BLB die Idee reizvoll, hier ein Kino anzusiedeln. Es müsse ja nicht so überdimensioniert ausfallen wie bei den bisherigen Plänen, in denen über 7 Säle und unrealistische Besucherzahlen vorgesehen gewesen sind.
Auf dem ehemaligen Postareal am Bahnhof soll aus Sicht der BLB Fraktion ein neues, modernes Kongresszentrum gebaut werden. Die Lage ist perfekt. Ein Teil der Veranstaltungen könne weiterhin im Kurhaus stattfinden. Das Einbinden des Maritim Hotels sei hier besonders wichtig.
So ein Mix aus Modernität, Funktionalität unter Einbinden der schönen Innenstadt im Grünen mit Kurhaus und Kurpark käme bei Entscheidungsträgern der Event- und Kongressbranche sicher gut an.
Die BLB möchte dort am Bahnhof dann auch endlich die Versprechen realisieren, die man der Jugend seit mindestens einem Jahrzehnt mache: dort einen Freiraum und Aufenthaltsort zu schaffen. Die BLB schlägt hierfür den Bau einer Multifunktionshalle vor, deren Ausrichtung weiter geht, als die „Halle für Alle“, die man ursprünglich für das Move & Groove Center vorgesehen hatte.
Im Umfeld dieser Halle sollte ein Jugend-Café mit moderaten Preisen, am Besten in Selbstverwaltung der Jugend entstehen und der Umzug des Gambrinus, bzw. eine Jugenddisco. Die Multifunktionshalle könne Teil des Kongresszentrums sein, dort könnten auch Sitzungen der Stadtverordneten und andere Veranstaltungen von Vereinen stattfinden. Aber es müsse auch möglich sein, diese Halle privat zu mieten –für die Jugend zu günstigen Selbstkostenpreise-, um dort beispielsweise sportlichen Freizeitaktivitäten nachgehen zu können: Hallenfußball oder Skater-Wochen, Kletterveranstaltungen, Disco oder Konzertveranstaltungen sind denkbar, die wirklich mal Jugendliche ansprächen, und nicht nur 40-50 jährige Bürger, daher am besten in Selbstverwaltung.
Der Jugend sei ein Freiraum versprochen, so steht es im ISEK 2030. Hier könne er nun entstehen. Grundsätzlich müsse klar sein, dass ein solches Vorhaben auch finanzielle Mittel benötigt. Wegen „angeblich zu hoher Kosten haben die Stadtverordneten – bei Gegenstimmen der BLB – bereits das Move & Groove Center beerdigt. Mit dem Ergebnis, dass man nun – nach 2 ½ Jahren – mit Nichts dastehe.
„Grundsätzlich sei man bei der BLB gesprächsbereit und auch offen für andere, sinnvolle Vorschläge hinsichtlich Kino, Club, Jugend und die Zukunft des Kongressbereiches der Kurstadt Bad Homburg,“
weist stellvertretender Vorsitzender und Ortsbeirat Rafael Schimanski deutlich hin.
So sei auch weiterhin das Ansiedeln von Kino am Bahnhof und das Ansiedeln von Gewerbe dort eine Option.
Nur bei einem Abriss des Kurhauses werde die BLB nicht mitmachen und sie spricht sich ebenfalls eindeutig gegen eine etwaige Ansiedlung von Einzelhandelsflächen auf dem ehemaligen Postgelände aus und kündigt heftigen Widerstand gegen solche Pläne an.