Bezahlbarer Wohnraum: Stadt tut zu wenig

Nicht jeder verspürt die Wohnungsnot in Bad Homburg. Während Hunderte Anspruch auf eine geförderte Wohnung, bzw. Sozialwohnung haben, die Stadt ihnen aber keine anbieten kann, weil sie schlicht keine hat, zahlen andere Phantasie-Preise. Selbst für Objekte, die überteuert sind – und so treiben sie eine Preisspirale an, die man nur mildern oder gar stoppen kann, wenn die Stadt Belegrechte erhält oder solche erwirbt und endlich anfängt, preiswerteren, geförderten Wohnraum zu bauen.

Aber wie sagte mal ein FDP Politiker,

„Es muss ja nicht jeder in Bad Homburg leben und bezahlbar ist Alles, man muss es nur bezahlen können“.

Die BLB hat in ihrer Haushaltsrede zu Recht gefordert: Mehr Wohnungen bauen! Besonders bezahlbare. Die Bilanz des amtierenden Magistrats in dieser Hinsicht ist aus Sicht der BLB mangelhaft.

Nun ist es verständlich, dass die SPD Dezernentin der Kritik der BLB mit Eigenlob kontert. Aber unserer Sicht, ist nicht alles, was sie in ‚einem Gespräch mit der Taunus Zeitung verriet‘, 100% richtig.

Einmal muss klargestellt werden, dass die zusätzlichen geförterten Wohnungen, die nun im Erlenweg in Gonzenheim entstehen werden für Menschen, die ihre Wohnung verlieren, auf einem Antrag der BLB beruhen. Die BLB hatte diesen Antrag vor 3 Jahren im Parlament gestellt.

„Es ist also uns zu verdanken, dass sich hier etwas tut. Natürlich ist es erfreulich, dass unser Antrag nun endlich umgesetzt wird, aber das dauert auch wirklich ein bisschen zu lange“,

meint BLB Fraktionschef Armin Johnert.

„Ich gebe der Dezernentin Recht, wenn sie das Verhalten der GWH und der Hochtaunusbau kritisiert. Die schmücken sich als gemeinnützig haben vom Teil recht hohe Mietpreise und bauen künstliche Hürden auf, die es den Wohnungssuchenden schwerer macht als nötig, ein bezahlbare Bleibe zu finden. Hier muss wirklich mal Tacheles mit denen geredet werden. Da nimmt die BLB die Dezernentin beim Wort.“

Aber wer sitzt denn in den Gremien und im Vorstand dieser Gesellschaften? Landes- und Kommunalpolitiker. Viele davon aus der CDU, aber auch aus der SPD. SPD und CDU regieren im Kreis gemeinsam. Da müsse die SPD im Kreis der Hochtaunusbau mal Beine machen, fordert Johnert.

Und was die inzwischen müßige Diskussion darüber anbetrifft, dass die Stadt ja nicht untätig sei dabei, bezahlbaren Wohnraum wenigstens zu erhalten, wie die Dezernentin behauptet, so ist es nun mal Fakt, dass die Koalition schon 2017 beschlossen hat, nicht mit den Besitzern der Wohnungen in den Obersten Gärten und der Frölingstrasse zu verhandeln. Eine Option auf einen Kauf wurde nicht gezogen. Insofern ist die Kritik der BLB berechtigt: SPD und CDU tun zu wenig für die Wohnungssuchenden. Sie bedienen weitestgehend nur das Obere und mittlere Segment im Wohnungsmarkt. Diejenigen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, blieben aber bei dieser Politik auf der Strecke.

Die BLB fordert daher, dass keine Belegrechte mehr auslaufen dürften – im Gegenteil: Neue Belegrechte müssten erworben werden und zukünftige städtische Wohngebiete sollten mit gemeinnützigen Gesellschaften wie beispielsweise der GSW Frankfurt umgesetzt werden.

Jetzt der BLB auch in den Social Media Kanälen folgen: