Den städtischen Gremien liegt nun eine Vorlage zur angedachten Zukunft des Kurhauses vor und diese wird in den nächsten Wochen diskutiert und soll in der Stadtverordnetenversammlung am 3.7.2025 – so der Wille des Kurdirektors und des OBs – dann dort beschlossen werden.
Kern dieser Vorlage ist der Umzug der Francois Blanck Spielbank vom historischen Standort im Kurpark in ein neu zu bauendes Kurhaus am jetzigen Standort in der Innenstadt. Die Finanzierung von Abriss und Neubau sei, laut der Vorlage des Magistrats, durch Verhandlungen mit dem Land Hessen ausgehandelt: es handele sich dabei um eine Finanzierung des Kreditvolumens über 50 Jahre. Ein Vertrag oder etwas Schriftliches über dieses „Vereinbarung“ liegt den Stadtverordneten aber nicht vor.
„Kein verantwortlich denkender Mensch kann dieser Magistratsvorlage zustimmen, ohne die Fakten, ohne den tatsächlichen Deal zu kennen“,
schreibt BLB-Fraktionschef Armin Johnert.
„Die BLB ist auch strikt gegen ein ‚Las Vegas im Zentrum von Bad Homburg‘ wie das Projekt bei der BLB und in deren Umfeld genannt wird. Es gäbe Vieles, was gegen eine Armada ‚Einarmiger Banditen‘ in der Innenstadt spreche,“
so Johnert weiter:
„Eine Sichtbarkeit dieser großen Zockerbude in der Innenstadt spreche eher gegen ein Umsiedeln. Einen letzten Hauch von Klasse und Dostojewski versprühe nur der jetzige, historische Standort im Kurpark neben dem Kaiser-Wilhelms-Bad. Dort gebe es auch ein modernes, extra für die Spielbank gebautes 18 Millionen € teures Parkhaus. Eine Belebung der Innenstadt durch Automaten-Spieler sehe man in der BLB als extrem unrealistisch an: Aber eine extreme Zunahme des Autoverkehrs auch im Kurbereich, der sich negativ auf die Innenstadt, Gewerbe, Einzelhandel, Gastronomie und die Kurgäste auswirken werde“.
Was die Finanzierung anbetrifft, wisse man, Stand jetzt, nichts Konkretes. Man wisse aber, dass sich gerade das Automaten-Spiel mehr und mehr ins Internet verlagert. Wird es also wirklich über 50 Jahre ein konstantes, gar weiter zunehmendes Automatenspiel geben, was die entscheidende Grundlage der Finanzierung der Magistratsvorlage ist? Und was, wenn es in diesen langen 50 Jahren eine neue Pandemie gibt, oder andere Ereignisse, die zum Schließen der Spielbank führen? Niemand könne das mit gutem Gewissen beantworten, meint Johnert.
„Das Ganze steht auf zu wackeligen Füßen und das Risiko, dass der OB mit dem Kurdirektor einzugehen bereit sei, werde am Ende durch die Steuerzahler abgedeckt und bezahlt werden müssen.“
Wir von der BLB machen da nicht mit. Und wir werden stattdessen eine Neubewertung der sogenannten Revitalisierungs-Variante beantragen, also eine Neubau-Ähnliche-Sanierung statt Abriss- und Neubau oder für einen günstigeren Neubau ohne Spielbank. Beides ließe sich für nach Sicht von Experten, die die BLB beraten bewerkstelligen, und auch finanziell stemmen. In diesem Zusammenhang werde die BLB auch den OB auffordern, das Gutachten bzw. die Ergebnisse der Untersuchung der Stabilität der Substanz/ des Grundgerüsts des jetzigen Kurhauses den Gremien vorzulegen. „Da es eine Revitalisierungs-Variante bei den Vorschlägen für eine mögliche Zukunft gab, diese auch bis heute noch unwidersprochen als Alternative zu Neubau zur Diskussion steht, könne die Substanz der tragenden Substanz gar nicht schlecht sein. Jedenfalls bei weitem nicht so schlecht, wie OB und Kurdirektor neuerdings behaupten:
OB und Kurdirektor spielen da mit gezinkten Karten. Allein der Fortbestand des Hotels Maritim am Standort, dass über dem angeblich ‚einsturzgefährdeten Parkhaus‘ liege, spreche eine sehr deutliche Sprache!
„Es ist Zeit, mit den Märchengeschichten Schluss zu machen und den Bürger endlich reinen Wein einzuschenken!“
Herzliche Grüße
Armin Johnert