Pressemitteilung: BLB zum neuen Hessischen Naturschutzgesetz: Schluss mit der Schönrederei!

Schluss mit der Schönrederei!

In der BLB (Bürgerliste Bad Homburg) ist man genervt über die ewige Schönrederei aus dem Rathaus. Jüngstes Beispiel die Erklärungen aus dem Rathaus zum neu-geplanten Naturschutzgesetz des Landes Hessen. Der Tenor der Stadt dazu war auch hier wieder: ‚Bei uns läuft das‘, ‚Es gibt keinen Handlungsbedarf‘, ‚Wir machen das alles super‘,… Es ist kaum zum Aushalten, so gut läuft das hier.

Geht man aber mit offenen Augen durch die Stadt, sieht man, welchen großen Handlungsbedarf die Stadt beim Thema Arten- und Naturschutz hätte!

Bei fast allen Neubauten unter der Ägide Hetjes wird die vorher bestehende Grünfläche, der Bestand an Bäumen und Grün, erheblich kleiner, und es wird versiegelt bis auf den letzten Quadratmillimeter – Baurecht wird so weit gedehnt, dass es knirscht und die Bauherren und Investoren die Champagnerkorken knallen lassen. In Puncto Naturschutz wurde aber so gar nichts erreicht: Im Gegenteil! Und so muss man sich nicht wundern, dass auch hier in Bad Homburg die Arten rapide abnehmen. Bei den Wildbienen, Vögeln und Schmetterlingen kann das jeder beobachten, der sich für die Natur interessiert.

Kein Wunder: Werden doch in Bad Homburg Ränder von Bachläufen oder Wegen und kleine Parkanlagen stets zur Unzeit oft mehrfach jährlich bis weit unter die Grasnarbe gefräst – so dass da kein ‚Strohhalm‘ mehr steht. Es findet ein regelrechter Raubbau an Natur und Kleinstlebewesen statt. Die Folgen davon sind dramatisch.

Auch, was die Lichtverschmutzung anbetrifft, könnte die Stadt aktiver sein: so ist beispielsweise nach wie vor, obwohl von mir bestimmt schon 10mal bemängelt, die Kita in Dornholzhausen an der Lindenallee bis tief in die Nacht hinein hell erleuchtet, weil dort nachts geputzt wird. Der Büropark Dornholzhausen am Ortseingang mit den davor befindlichen beleuchteten Hinweistafeln ist die ganze Nacht durch hell erleuchtet. Hier kommt kein Vogel zur Nachtruhe. Und wir von der BLB erwarten, dass die Kommune auch mal aktiv wird, mit den Eigentümern Vereinbarungen trifft, um diesem überflüssigen Lichtsmog Einhalt gebietet anstatt sich wegzuducken und so zu tun, als ‚würde man alles Erforderliche tun.‘

Was das neue Hessische Naturschutzgesetz vor allem erreichen möchte, ist Stärkung und Schutz von Lebensräumen für wildlebende Tier- und Pflanzenarten. Da ist mit „Flyern“ und der Teilnahme am „Earth Day“ nicht viel erreicht – es wirkt geradezu höhnisch, ja grotesk, dass diese beiden Kleinstmaßnahmen und das dem Krieg und dem Energiesparzwang „geschuldete“ Absenken von öffentlicher Beleuchtung als ausreichender Naturschutz aufgezählt werden.

Wenn das neue Hessische Gesetz verabschiedet wird, und davon ist auszugehen, muss die Arbeit in Sachen Arten- und Naturschutz erst richtig losgehen hier in Bad Homburg. Die 0 (NULL!) Euro, die im Haushalt für 2023 und 2024 für Arten- und Amphibienschutz eingestellt sind, sind ja auch ein deutliches, ein trauriges, ein falsches Signal aus der Stadt, welches die BLB durch einen Haushaltsantrag korrigieren möchte.

Lippenbekenntnisse und Schönrederei dienen der Sache nicht! Es gilt jetzt, das Thema anzugehen und hier aktiv zu werden. Die BLB wird das gerne begleiten und mehr Aktivitäten von der Stadt einfordern.

Bad Homburg, 01.03.2023

Armin Johnert

BLB Fraktionsvorsitzender